Translate »
Laureta
Ich lernte meinen Mann kennen als er in Mazedonien Urlaub machte, da lebte er schon eine Weile in Deutschland, es ging alles ganz schnell mit uns, nach 5 Monaten haben wir uns verlobt und geheiratet. Aber ich habe es nie bereut.
Der Anfang in Deutschland war für mich schon sehr schlimm. Ich habe es jeden Tag bedauert, dass ich nach Deutschland gekommen bin, heute jedoch nicht mehr.
Das Problem war, dass wir ganz alleine waren, ohne Familie und noch ohne Freunde.
Ich habe mich nicht nach draußen getraut. Ich fing an Fernsehen zu schauen und lernte dadurch auch die deutsche Sprache. Damals gab es jeden Tag eine französische Serie, die ins Deutsche übersetzt wurde und ich habe sie geliebt. Später habe ich eine Albanerin kennengelernt und Freundschaft geschlossen. Sie hat mit mir zum Glück nur Deutsch gesprochen. So bemerkte ich, dass in unsere Nachbarschaft viele Albaner/innen lebten und daraufhin waren wir jeden Tag draußen. In den ersten drei Jahren hatte ich nur mazedonische Freundinnen, aber durch meine Kinder, dem Kindergarten und dem Fußball Verein haben sich unsere sozialen Kontakte vergrößert.
Meine Mutter war alleinerziehend mit vier Kindern. Wir waren als Familie glücklich, aber wir mussten immer sparen. Ich habe die 8 Klasse fertig gemacht und danach etwas dazu verdient. Wir hatten einen großen Garten und alles zu Hause: Gemüse, Obst, Eier, etc..
Das Leben in Mazedonien ist nicht einfach. Man verdient 250€ monatlich. Viele haben im Ausland Familie die helfen, denn ohne deren Hilfe wäre es sehr schwierig zu überleben. Jeden Monat schicke ich ein Paket mit Kleidern und Essen nach Mazedonien.
Die Gesellschaft dort, ist mehr auf die Familie gerichtet. Bei uns nehmen die jüngeren Kinder ihre Eltern auf. Das Haus ist auch immer voll und es herrscht fast täglich eine volle Bude. Es wird einfach hereinspaziert und nicht geklopft. Die Leute haben nichts wirklich zu tun, sie arbeiten kaum und sind den ganzen Tag zu Hause und freuen sie sich auch darüber. Ich hingegen hier, habe keine Zeit. Ich gehe arbeiten und freue mich dann auf meine Ruhe, wenn ich zu Hause bin. Wenn man bei mir vorbeikommen möchte, werde ich zuerst angerufen und gefragt. Hier fühle ich mich viel wohler.