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Mein Mann brauchte dringend eine sehr wichtige Operation und er ist nach Deutschland gegangen und danach geblieben.
Das Leben im Irak war ziemlich schwer für mich, wir hatten Angst und ich konnte nicht erwarten,
dass wir alle wieder zusammen sind.
Zwei Jahre mussten wir warten bis wir endlich nach Deutschland reisen konnten.
Die ersten 4 Jahre in Deutschland mussten wir sehr kämpfen. Das war nicht wie heute, wir hatten kaum Unterstützung.
Und wir haben nicht gewusst was zu machen ist. Alles war fremd für uns, wir haben auch wenig Kontakt mit anderen gehabt.
Es kamen Briefe vom Amt und wir haben sie nicht verstanden.
Es waren sehr wichtige Termine für unsere Duldung/Aufenthaltserlaubnis und wir haben diese Termine verpasst.
Sie wollten uns wieder nach Hause schicken.
Ich hatte große Angst, ich wollte nicht mehr zurück. Meine Kinder durften auch nicht die Schule besuchen,
weil wir noch keine Aufenthaltserlaubnis hatten.
Erst als wir auf unsere eigenen Kosten einen Anwalt eingeschaltet haben wurde es besser,
und die Kinder konnten endlich zur Schule gehen. Heute ist meine älteste Tochter Ärztin,
meine zweite Tochter ist Managerin im Medizin Bereich.
Mein Sohn studiert in Mannheim BWL Master, und meine jüngste Tochter besucht das Gymnasium und will Chirurgin werden.
Ich wollte damals schnell Deutsch lernen, das war mir sehr wichtig um mit anderen in Kontakt zu kommen.
Ich bin in die Volkshochschule gegangen, alles auf meine Kosten.
Ich habe auch meinen Führerschein gemacht und alles beim Ersten mal bestanden.
Ich war sehr glücklich. Ich musste kämpfen und es hat mich viel Kraft und Energie gekostet, aber heute bin ich eine sehr stolze Frau.
Im Irak war ich Lehrerin, hier habe ich einen 1€ Job gemacht und mich ehrenamtlich engagiert. Alles ohne richtigen Lohn.
Aber am Ende hat mir das die Tür geöffnet. Ich bin jetzt Jugendleiterin im Diakonie Haus.
Ich organisiere Ausflüge, wir kochen mit Kindern, wir haben auch eine Näh-Gruppe.
Wenn die Kinder mich auf der Straße treffen kann ich in den Augen sehen dass Sie mich mögen und das ist ein Geschenk für mich.
„das Foto wurde in meiner Heimat aufgenommen,
ich war 26 Jahre alt, das ist mein erstes Auto“