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Ich war froh, dass am Tag des Bombenangriffs keines meiner Kinder zu Hause war.
Wir haben alles verloren. Wir hatten kein Zuhause mehr, keine
persönlichen Sachen nur noch was wir an diesem Tag bei uns hatten.
Ich bin mit meinen Kindern in unsere Hauptstadt Damaskus gereist, in der Hoffnung
dort Stabilität und Sicherheit zu finden. Aber auch dort gab es keine Zukunft für uns.
Mein Mann ist gestorben, ich bin alleinerziehend und muss alle Entscheidungen alleine treffen.
Ich beschloss Syrien zu verlassen.
Wir flüchteten in den Libanon, hatten dort aber furchtbare Angst, davor entdeckt und
zurück gebracht zu werden.
Wir versteckten uns und verbrachten zwei Tage lang im Dunkeln. Ohne Wasser ohne Essen.
Bis endlich unser Weg weiter ging, mit dem Schiff in die Türkei.
Von dort aus ging es weiter nach Athen, mitten in der Nacht in einem Gummiboot.
Ein Sturm kam auf und Wasser lief ins Boot, wir hatten solche Panik und zum Glück
konnten wir den Schlepper überreden umzukehren.
Am nächsten Tag ging unsere Reise weiter. In diesem Moment waren wir alle glücklich.
Unser Weg von Athen bis Österreich dauerte 13 Tage.
Wir sind viel gelaufen, durch Wälder und es gab selten etwas zu essen und zu trinken.
Am Ende haben wir einen Zug genommen bis Deutschland.
Ich habe mir Sorgen gemacht, dass meine kleine Tochter Alpträume von dieser Reise haben würde,
aber zum Glück geht es ihr gut, sie ist gesund und geht gerne hier in die Schule.
Meine ältere Tochter, ist 18 Jahre alt und versucht ein neues Leben in Deutschland zu führen,
aber ihr Herz ist immer noch in Syrien.
Ich selbst komme langsam zurecht, ich gehe jeden Vormittag zum Sprachkurs,
aber das Schreiben fällt mir sehr schwer. Es ist nicht leicht Kontakt aufzubauen.